Wer auf Veränderung wartet, kann lange warten

Immer wieder geraten wir in Situationen, die, weil sie so sind wie die anderen sind, den Wunsch nach Veränderung in uns laut werden lassen. Wir meinen, der Kontext ließe sich nur verändern, würden sich endlich die anderen ändern. Denn unserer Wahrnehmung nach liegt es nicht an uns, dass die Dinge so stehen wie sie unpassender Weise stehen. Wir analysieren das Problem auf Strich und Komma und wissen meist sehr konkret was der andere tun müsste, um die gewünschte Veränderung herbeizuführen.  Blöd nur, dass das Gegenüber das gleiche tut und sich auch sicher ist, woran es beim Gegenüber liegt, dass sich eben nichts verändert...

 

Nichts bewegt sich. Weil jeder darauf wartet, dass sich der andere endlich in Bewegung setzt. Dabei spielt es meist überhaupt keine Rolle, wer den ersten Schritt tut. Ich gehe sogar soweit, dass Veränderung nicht zwangsläufig mit dem Lösen des vorherrschenden Problems beginnt. Als Beteiligter des Kontextes habe ich immer Einfluss darauf, wie die Dinge zueinander stehen. Gemeinsam trägt man zum Status Quo bei, indem man das bestehende System genau so am Leben erhält, wie es unglücklicherweise gerade ist. Setze ich einen Schritt, indem ich meine Position/Haltung dazu verändere, verändert sich der Kontext automatisch (Widerstände inklusive, denn Systeme neigen dazu, ihren Status Quo aufrecht erhalten zu wollen). Wesentlich jedoch ist, dass die oft empfundene Ohnmacht durch eigenes Handeln ersetzt wird. Sich seiner Macht bewusst zu sein, indem man weiß, dass das eigene Tun immer Wirkung zeigt, macht uns zu Gestaltern der eignen wie der gemeinsamen Situation. Wer Veränderung wünscht, führt sie selbst herbei und wartet nicht, bis sich andere in Bewegung setzten. Denn die, die warten, werden lange warten.

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Kerstin Feirer

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