Es ist wie es ist, nämlich relativ! Denke ich, wenn der Ernst der Lage die Lage dominiert und alle Aufmerksamkeit auf sich zieht. Kein Platz für leichte Lösungen, solange das Problem so schwer wiegt. Meine ich, ohne dabei die individuelle Wirklichkeit in Frage zu stellen.
Dass die Relativierung gerade in Prozessen wie Mediation und Coaching wie ein Stiefkind behandelt wird, hat einen Grund, der auf der Missdeutung der Relativierung beruht:"Der Kunde könnte sich nicht ernst genommen fühlen!" lautet der allgemeinem Tenor der "Beratungsexperten", die in der Ausbildung gerade im Hinblick auf das Relativieren zur Vorsicht mahnen. Das sehe ich anders, wenn wir verstehen, was sie ist. Eine Metaposition, die Verhältnisse zueinander herstellt, indem die ernste Lage in ein größeres Bild gesetzt wird. Wesentlich ist, dass wir nicht nach dem Prinzip "Schlimmer geht immer" beurteilen, sondern aus den Verhältnissen zueinander, Hinweise auf Lösungen beziehen, indem wir auf die Beurteilung "megaernst und superschwierig" verzichten bzw. vergessen. Deshalb will ich die nächsten Tage zum Relativieren auffordern. Nicht, weil ich der Meinung bin, dass wir mit unserer Betrachtung falsch liegen, sondern um zu zeigen, wie wir unsere Wahrheit noch sehen können, indem wir sie relativieren.
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