Woher wissen wir eigentlich, dass wir oben sind? Die einfache Antwort lautet: indem jemand unter uns ist. Dass es sich dabei um eine bloße Annahme handelt, spielt in der Wahrnehmung von Oben keine Rolle. Wir reden von unten, also dort, wo wir nicht sind und schließen auf uns da oben zurück. So einfach geht's, um sich besser, weil oben, zu fühlen.
Manchmal ticken wir so "einfach" und sofern uns klar ist, dass keiner aus Ermangelung universell geltender Messkriterien sagen kann, wo genau oben ist, ist das vermutlich auch ok. Hin und wieder zumindest. Denn was uns aus dieser Perspektive heraus fehlt, ist die eigene Standortbestimmung. So lange ich nur "den da unten" sehe, bin ich lediglich "wo anders". Das gilt genauso für den "einfachen" Blick nach oben. Wenn ich also für mich wissen will, wo ich momentan stehe, dienen andere höchstens zur Orientierung. Das eigene Sein jedoch, braucht den Blick nach innen, dorthin, wo wir selbst für uns stehen.
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