Verdammt! Wieso muss ich Recht behalten? Was bei manchen ein durchaus befriedigendes Gefühl erzeugt, treibt mich momentan fast in den Wahnsinn. Nicht, weil ich etwas weiß, was andere nicht wissen, worauf ich vielleicht stolz sein könnte. Vielmehr scheint es so, als ob sich die Welt gegen mich verschworen hat und all meine Erwartungen eintreten lässt, von denen ich nicht hoffe, dass sie wahr werden.
Natürlich lassen sich Tendenzen erkennen, aus denen heraus sich Vorhersagen treffen lassen. Dazu braucht es meist keine besonders große Vorstellungskraft. Das meiste davon ist naheliegend, um nicht zu sagen: mustergültiges Verhalten wie aus dem Lehrbuch. Aber warum muss das alles wie gesagt eintreten? Ist eine/meine Vorhersage nicht eine von unzähligen Möglichkeiten? Warum werde ich nicht enttäuscht? Auch wenn das hier für manche anmaßend klingt, so ist selbst das nicht überraschend... wohl eher lehrbuchmäßig! Und ja - aus Lehrbüchern habe ich vieles über Menschen gelernt. Auch wenn mir Verallgemeinerungen meist zuwider sind und ich insgeheim hoffe, dass sich so manches Lehrbuch irrt. Mit vielen meiner Annahmen, die sich auch auf das Wissen aus Lehrbüchern stützen, behalte ich leider Recht - zu oft, als dass es mir Recht sein könnte. Denn diese Annahmen haben mit meinen Vorstellung, wie der Mensch auch sein könnte, nichts gemein. Also nichts wovon ich träume und hoffe, dass es sich bestätigt. Pech für mich. Hinzu kommt, dass ich leider auch annehme, dass sich daran nichts ändern wird. Dass ich in absehbarer Zeit nicht enttäuscht werde und ich weiterhin mit meinen Annahmen Recht behalten werde. Und trotzdem hoffe ich weiter, dass ich mich täusche...also: enttäusche mich bitte, damit ich nicht Recht behalten muss.
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