ganz einfach glücklich

Zugegeben, ich bin oft schockiert, womit man sich zufrieden gibt. Es genügt ein Bild, bestehend aus großen Augen und Fell, beschwörenden Worten (scheinbar nicht von dieser Welt) oder es handelt sich um ein Rezepte für ein Allheilmittel, das aus keinen Zutaten im Sinne von eigenem Zutun besteht. Einfach ist die Devise und irritiert frage ich mich: "leben wir auf dem gleichen Planeten? Oder hab ich was auf den Augen?" Während sich die Welt der anderen in ein deutlich abgrenzbares Schwarz -Weiß gliedert, irre ich durch Grauschattierungen und fühle mich seltsam orientierungslos. Zu viel kann man wissen und je mehr man in Erfahrung bringt, umso undeutlicher wird das Bild, von dem andere noch sagen können: "das ist Bullshit!" Ok. Ob sich darauf Bullshit befindet, kann ich nicht mehr sagen. Ich weiß nur, dass es nicht so einfach ist, ohne es in 3 Worten erklären zu können, die einem für Erklärungen zustehen. Interesse hält sich an Grenzen und die endet nach 3 Worten oder nach 10 Sekunden des Zuhörens. Dafür wirft man mir Rettungsringe zu, wie :  "nimm es nicht so ernst!" oder "es ist nicht alles kompliziert, mach es dir einfach einfach!" Als würde man das so einfach machen können...Ha! Schon wieder. Zu kompliziert! Und während ich mir noch den Kopf darüber zerbreche, was "einfach" überhaupt bedeutet, wird bereits über das nächste Katzenbildchen gelacht. Ganz einfach. Lächeln. Scheinbar glücklich.

 

Spätestens jetzt kommt der Ärger! Nicht über das nicht-sehen-Können von Zusammenhängen, oder über das leichtfertige Hinweggehen über Tiefen und Untiefen, die aus Schwarz-Weiß ein schlichtes Grau machen. Der Ärger bezieht sich auf meine eigene Unfähigkeit, all das ignorieren zu können. Mein Interesse scheint grenzenlos. Auch jenen gegenüber, die ihre eigenen Gedanken an nichts verschwenden, solange es keine großen Augen und ein Fell besitzt.

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Kerstin Feirer

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