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Blogmas Tag 7: Gruppentauglich
Bin ich nicht. Versteht mich nicht falsch: ich arbeite gerne mit anderen. Wenn aber eine brillante Idee dem Gruppenkonsens geopfert wird, damit am Ende alle zufrieden sind und niemand begeistert, dann bin ich raus.
Ich hab zu oft zusehen müssen, wie aus einem kreativen Konzept mit Durchschlagskraft eine öde, inhaltsleere Dauerwerbesendung wird, die niemanden interessiert. Als wären schwache Ideen dazu da, ein Konzept zu schärfen. Dafür ist es dann eine Teamleistung. Am Ende hat sich jeder eingebracht schließlich hat jeder eine Meinung und die will nicht nur gesagt, sondern auch berücksichtigt werden.
Ich strecke gerade wieder meine Fühler auf den Arbeitsmarkt aus. Ich will sehen, wie es um mögliche, zukünftige Tätigkeiten bestellt ist und ich sag’s ehrlich, diese Obsession mit der „Teamfähigkeit“ stößt mir wirklich auf. Ich frage mich: Steht das einfach standardmäßig in jeder Ausschreibung? Egal, ob die Stelle überhaupt Teamarbeit erfordert? Egal, was die angebotene Position tatsächlich zu leisten hat? Es gibt eben Aufgaben, die nicht in der Qualität erledigt werden können, haben 100 Leute dazu was zu sagen.
Hier wird etwas glorifiziert, das ich tatsächlich nur mit Vorsicht genießen würde. Teamfähig heißt nämlich nicht, dass man sich Hinz und Kunz so lange anhören muss, bis von einer Idee nichts mehr da ist, nur damit jeder was gemeint hat. Teamfähig würde nämlich auch heißen, dass man die Expertise der einzelnen anerkennt. Dass man zurücktritt, wenn andere wissen, was sie tun. Wird Teamfähigkeit verlangt, wird darauf beharrt, dann weiß ich jetzt schon, dass dem Wissen der ExpertInnen nicht vertraut wird! Dass man eigentlich jemanden sucht, der unsicher genug ist, um lenkbar zu bleiben. Man will lieber jemanden, der sich unterordnet, als jemanden, der weiß, was zu tun ist. So wird aus einer durchdachten Idee ein weichgespültes, und vollkommen egales Kompromissprodukt. Statt einem „Wow“ gibt’s also ein „Mau“. Der Teamfähigkeit zuliebe.
Wer immer nur auf Konsens achtet, verliert irgendwann den Inhalt. Vielleicht ist es an der Zeit, dass Teamfähigkeit wieder bedeutet: Stärke erkennen, Vertrauen schenken und loslassen können.






